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Nachruf Roman Huemer
Der Tod des „Strudelkönigs“ sorgt für Trauer und Schock.
Von Norbert Blaichinger
Ampflwang. „Mein ganzes Leben hat mich der Strudel begleitet. Ich war einer und bin einer, der den Strudel zu ziehen vermag wie kaum ein anderer. Medien machten aus mir den „Strudelkönig“. Das schrieb Roman Huemer (selbst titulierter Roman I. „Strudelkönig“) in seinen 2014 erschienen Lebenserinnerungen (edition innsalz).
Roman Huemer war sicherlich ein besonderer Mensch. Ein kulinarischer Könner auf höchstem Niveau, der nach Absolvierung einer Bäckerlehre nahe Ingolstadt beim Promi-Caterer „Feinkost Käfer“ in München auch das Kochen erlernte. Nach verschiedenen Stationen und einem Auslandsaufenthalt in Tropea, Italien, kochte er mehrere Jahre bei einem Promi-Millionär in Davos. Und weil er einer der besten Köche war, die am Markt zu haben waren, verköstigte er auch viele Promis und war mit vielen auch per du.
Als „Strudelkönig“ kulinarischer Botschafter Österreichs.
Er machte sich mit dem Hotel Berghof in Nesselwängle/Tirol selbstständig, und kurze Zeit später begann bereits seine Karriere als „Strudelkönig“. Er zog den Strudel so hauchdünn, dass man darunter eine Zeitung lesen konnte und füllte ihn je nach Bedarf mit süßen oder pikanten Köstlichkeiten. Und die Begeisterung des Publikums war ihm überall – auch wegen seiner charmant-herben Art -sicher. Nicht weniger als 9000 Strudel-Shows absolvierte er. Nicht nur in Österreich, sondern auch international. Vom ZDF-Fernsehgarten bis hin zu Auftritten in den USA. Seine mediale Präsenz reichte von Tageszeitungen über Magazine bis hin zu TV-Berichten. Und er wusste auch, diese PR durch geschickte Schachzüge immer weiter zu treiben. Dass er so zu einem kulinarischen Botschafter Österreichs im Ausland wurde, ist bei weitem nicht übertrieben.
Schwere Krankheit schwächte seine Tatkraft.
Eine schwere Nierenerkrankung und ein familiäres Zerwürfnis zogen ihn im Strudel des Lebens nach unten. Zwar kämpfte er sich zurück ins Leben (machte auch noch ehrenamtlich da und dort seine Strudelshows), aber die vergangenen Jahre schwächten ihn wieder zusehends. Zuletzt musste er dreimal pro Woche zur Dialyse nach Wels. Aber selbst vom Krankenbett aus meldete er sich noch einmal zu Wort. In einem Interview mit den OÖNachrichten sprach er den Menschen Mut in der Corona-Krise zu. Mit Vernunft und Mut, so ließ er wissen, seien auch schwere Krisen zu meistern. Vernunft und Mut hat dieser sympathische Könner selbst immer wieder bewiesen. Dennoch war der Tod letztlich stärker als er. Er verstarb am 12.9.2021.